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Top 10: Die hässlichsten französischen Flugzeuge

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Frankreich ist ein Land voller Gegensätze, dessen Ingenieurskunst gleichzeitig äußerst konservativ und radikal innovativ bis zur Absurdität ist.

Die Kräfte der Konformität und Exzentrik stehen in diesem großen europäischen Land seit langem im Widerspruch zueinander. Das „Aussehen“ der französischen Flugzeugkonstruktionen ist ebenso widersprüchlich und schwankt stark zwischen extrem schön und eher unattraktiv. Heute betrachten wir die letzteren:


10: Bréguet 1050 Alizé

 Bréguet 1050 Alizé

Dieses trägergestützte U-Boot-Abwehrflugzeug flog 1956 und wurde 1959 bei der französischen Marine eingeführt.

Angetrieben von einem einzigen Rolls-Royce RDa.7 Dart Mk 21-Turboprop-Motor mit einer Leistung von bis zu 2099 PS erreichte die Alizé eine Geschwindigkeit von 518 km/h. Zur Bewaffnung standen Torpedos oder Wasserbomben im Innenraum zur Verfügung. Bomben, Wasserbomben, Raketen oder Flugkörper konnten unter den Tragflächen mitgeführt werden.

Die indische Marine betrieb 14 Alizé-Flugzeuge von Landbasen und dem Flugzeugträger INS Vikrant aus. Diese Flugzeuge spielten eine wichtige Rolle bei der Befreiung Goas im Jahr 1961 und im Indisch-Pakistanischen Krieg 1971, als sie drei Kanonenboote versenkten. Eine Alizé ging bei der Durchführung von U-Boot-Abwehrpatrouillen durch einen pakistanischen F-104 Starfighter verloren.

Optisch war das Flugzeug ein zusammengewürfeltes Durcheinander. Die ohnehin schon unübersichtlichen Linien wurden durch eine Vielzahl von Antennen, Funkantennenkabeln, einem rohrartigen Auspuff und anderen Ausbuchtungen und Vorsprüngen noch weiter verwirrt. Aber abgesehen vom Aussehen war die Alizé ein effektives Flugzeug, das von 1959 bis 2000 im Einsatz stand.


9: Breguet 763 Deux-Ponts

 Breguet 763 Deux-Ponts

Die Bréguet 763 war ein französisches viermotoriges Flugzeug, das 1949 seinen Erstflug absolvierte. Es war informell, aber fast überall als „Deux-Ponts“ bekannt, was „Doppeldecker“ bedeutet.

Die Konstruktionsarbeiten an dem Flugzeug begannen während des Krieges im Jahr 1944 mit dem Ziel, ein Passagierflugzeug für 100 Passagiere zu entwickeln. Es wurde von vier Pratt & Whitney R-2800-CA18 Achtzehnzylinder-Sternmotoren mit einer Leistung von 2400 PS angetrieben.

Das Flugzeug stand vor einer doppelten kommerziellen Bedrohung: einem Überangebot an überschüssigen Transportflugzeugen mit Kolbenmotoren aus Kriegszeiten und einer neuen Generation weitaus schnellerer Düsenflugzeuge. Gegen diese Konkurrenz hatte die unglückselige „Deux-Ponts“ keine Chance. Die Produktion der Serie wurde nach nur 20 Exemplaren eingestellt.

Seine doppelstöckige Konfiguration war ein Vorläufer der Boeing 747 und des A380. Das Flugzeug der Air France bot Platz für 59 Passagiere im Oberdeck und 48 im Unterdeck. In einer Konfiguration mit höherer Sitzdichte konnten 135 Passagiere befördert werden. Eine militärische Variante, die Bréguet 765 Sahara, wurde in kleiner Stückzahl bei der französischen Luftwaffe eingesetzt.


8: Amiot 143

 Amiot 143

So unbeholfen und unwahrscheinlich wie eine fliegende Seilbahnkabine, die von einem riesigen mechanischen Bison in der Luft gehalten wird, sah dieses Flugzeug aus. Offenbar hatte niemand Amiot darüber informiert, dass die 1930er Jahre eine Ära schöner Flugzeuge sein sollten.

Die Flügeltiefe ist der Abstand zwischen der Vorder- und Hinterkante des Flügels. Die Flügeltiefe der 143 ist so groß, dass die Flügel eher wie ein Käsebrett als wie ein Flugzeugflügel aussahen. Allerdings hat ein Flügel mit großer Flügelsehne auch Vorteile: Er bietet viel Platz für Treibstoff und ermöglicht eine geringere Spannweite.

Die Bewaffnung bestand aus vier leichten 7,5-mm-MAC-1934-Maschinengewehren und bis zu 800 kg Bomben, die im Inneren des Flugzeugs transportiert werden konnten, sowie maximal 800 kg Außenlast.

Im Herbst 1939 führten Amiot 143 Aufklärungsflüge und Propaganda-Flugblattabwürfe über Deutschland durch. In der Schlacht um Frankreich 1940 wurde die Amiot 143 bei Nachtangriffen auf Flugplätze und Kommunikationslinien eingesetzt. Das Flugzeug erwies sich bei Bombenangriffen bei Tageslicht als äußerst anfällig.


7: Airbus BelugaST

 Airbus BelugaST

Mit ihrer scheinbar überproportionalen Stirn und dem geschwollenen Rumpf entspricht die Airbus Beluga kaum unserer Vorstellung von Eleganz. Obwohl sie nicht besonders ästhetisch ist, erfüllt die Beluga ihre Hauptaufgabe, den Transport übergroßer Flügel- und Rumpfteile unvollständiger Flugzeuge für die Firma Airbus, hervorragend.

Airbus ist ein internationales Unternehmen, das Verkehrsflugzeuge herstellt. Die in verschiedenen Fabriken weltweit gefertigten Teile müssen für die Endmontage transportiert werden. Der schnellste Weg ist der Luftweg, aber einige Teile sind zu groß für Standardtransportflugzeuge.

Airbus nutzte früher für seine sehr großen Transportbedürfnisse die Aero Spacelines Super Guppy, eine stark modifizierte Boeing C-97/377. Als diese jedoch veraltete, entwickelte das Unternehmen einen neuen Transporter auf Basis der eigenen A300, der doppelt so viel Ladung transportieren kann.

Die Beluga, auch bekannt als A300-600ST Super Transporter, flog erstmals 1994. Sie kann bis zu 47.000 kg Fracht transportieren und hat eine maximale Reichweite von 1650 km. Sie ist in der Lage, Objekte mit einer Länge von 39 Metern und einer Höhe von 7 Metern zu transportieren.


6: Nord.500 Cadet

 Nord.500 Cadet

Die Nord-Aviation N.500 Cadet war eines der vielen experimentellen Senkrechtstarter-Forschungsflugzeuge (ADAV) (VTOL für Anglophone), die in den 1960er Jahren in Frankreich gebaut wurden. Ihre Grundkonfiguration ähnelte der kanadischen CL-84 oder der US-amerikanischen XC-142 aus derselben Zeit – und sie wurde auf Wunsch der französischen Streitkräfte entwickelt.

Das französische Militär wollte Hubschrauber und konventionelle Militärtransportflugzeuge durch schnelle Senkrechtstarter ersetzen. Die Aufgabe der Cadet bestand darin, die neue Technologie der Tiltrotor-Propellertriebwerke zu testen und weiterzuentwickeln, noch bevor der Prototyp zum ersten Mal getestet wurde.

Der zweite Prototyp flog am 23. Juli 1968 im Fesselflug – er war mit starken Stahlseilen am Boden befestigt, um das Unfallrisiko zu begrenzen. Die N.500 Cadet absolvierte 1969 ihren ersten und einzigen freien Flug, schaffte jedoch nie den Übergang vom vertikalen in den horizontalen Flug. Das Programm wurde 1971 trotz der Aussicht auf größere und leistungsstärkere Versionen eingestellt.

Die Regierung bevorzugte konventionelle Hubschrauber und entschied sich stattdessen für den Sud-Aviation SA-330 Puma.


5: Bréguet 410

 Bréguet 410

Wenn man ein Flugzeug mit Blick auf die Aerodynamik konstruiert, wird es in der Regel schön; wenn man ein Flugzeug mit Blick auf ununterbrochene Schussbahnen für Maschinengewehre zur Verteidigung konstruiert, erhält man möglicherweise ein monströses Gebilde. Und ja, die 410 war ein Monstrum...

Ihre Proportionen mit dem massiven Heck, dem kurzen Rumpf und dem überdimensionierten Hauptfahrwerk sind insgesamt wenig ansprechend. Der hoch aufragende vordere Rumpf sah aus wie eine experimentelle Architektur aus den 1960er Jahren, die niemals hätte gebaut werden dürfen.


5: Bréguet 410

 Bréguet 410

Dieses Sesquiplane (ein Doppeldecker, bei dem ein Flügel, typischerweise der untere, deutlich kleiner ist als der andere) wurde Ende der 1920er Jahre von Bréguet Aviation als Bomber und Aufklärungsflugzeug entwickelt. Von der ersten Variante der Bréguet 410 wurde nur ein einziges Exemplar gebaut, und das Design wurde schließlich zugunsten der Amiot 143 verworfen.

Obwohl die Amiot 143 ausgewählt wurde, begann die Produktion einer verbesserten Bréguet-Variante (die 413), wenn auch in begrenzter Stückzahl. Die französische Luftwaffe erwarb mehrere Exemplare. Eine Bréguet 413-Variante wurde an die spanische republikanische Luftwaffe verkauft, wo sie möglicherweise am Spanischen Bürgerkrieg teilgenommen hat – ihrem einzigen bekannten Kampfeinsatz.


4: Riout 102T Alérion

 Riout 102T Alérion

René Louis Riout baute 1913 sein erstes Flügelschlagflugzeug, die DuBois-Riout. Sie hob 1916 ab, stürzte jedoch fast sofort ab. Unbeirrt setzte Riout die Entwicklung fort. Er baute größere Modelle, bis die französische Regierung Interesse an den ungewöhnlichen Vorschlägen des Ingenieurs bekundete und sich bereit erklärte, einen experimentellen Prototyp zu bauen.

So entstand die Riout 102T Alérion. Ihr Rumpf bestand aus Stahlrohren und war mit Aluminium verkleidet. Das geschlossene Cockpit befand sich ganz vorne an der Maschine; in der Nase und im Motorraum war hinter dem Piloten und dem Befestigungspunkt der vier Schlagflügel ein kleiner V-Twin-Motor installiert.


4: Riout 102T Alérion

 Riout 102T Alérion

Das Flugzeug hatte vier kleine einziehbare Räder und vier paarweise arbeitende Flügel. Anfang 1938 war der Bau des Alérion abgeschlossen und er wurde nach Chalais-Meudon, einem Luftfahrtforschungs- und Entwicklungszentrum südwestlich von Paris, gebracht.

Die Windkanaltests begannen mit stationären Flügeln, später dann mit flatternden. Die Flügel gaben unter den Strapazen des Windkanals in Kombination mit der Gewalt des Flatterns nach. Die Maschine wurde nicht repariert und flog nie.


3: Blériot 125

 Blériot 125

1928 schuf die Firma Blériot ein modernes Verkehrsflugzeug, das wie kein anderes aussah – und immer noch aussieht: die Blériot 125. Die Spezifikationen sahen ein Passagierflugzeug vor, das zwischen zehn und zwölf Passagiere über eine Reichweite von 1000 Kilometern befördern konnte.

Das Flugzeug zeichnete sich durch zwei Passagierkabinen und ein zentrales Cockpit aus, was es zu einem Doppeldecker machte. Die beiden massiven Gondeln wurden mit Schuhen verglichen, die von Clowns getragen werden. Die 125 wurde von zwei Hispano-Suiza 12HBr-Reihenmotoren angetrieben, die in einer für die damalige Zeit sehr ungewöhnlichen Push-Pull-Konfiguration installiert waren.


3: Blériot 125

 Blériot 125

Auf der Grand Palais Air Show in Paris im Jahr 1930 (siehe Bild) wurde das Flugzeug erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt. Obwohl es damals noch keine Standards für das perfekte Design eines Verkehrsflugzeugs gab, wie wir sie heute kennen, waren die Besucher von seiner ungewöhnlichen Konfiguration überrascht.

Ein amerikanischer Pressekorrespondent bezeichnete das zweimotorige Flugzeug grausam als „fliegenden Witz“ – doch als es im März 1931 endlich flog, zeigte es relativ gute Flugeigenschaften und war recht einfach zu fliegen. Es wurde nur ein Exemplar gebaut, das 1934 verschrottet wurde.


2: Papin & Rouilly's Gyroptère

 Papin & Rouilly's Gyroptère

Lernen wir den höchst ungewöhnlichen Gyroptère kennen. Die Ingenieure Papin und Rouilly schufen eine Art Hubschrauber.

Er bestand aus einem einzigen rotierenden 17 Meter langen Rotorblatt, das von einem Druckluftstrahl angetrieben wurde, der von einem 80 PS starken Rhone-Rotationsmotor erzeugt wurde, der einen Kompressor antrieb. Der Motor diente gleichzeitig als Gegengewicht zum Rotorblatt. Der Pilot saß im Schwerpunkt in einer kleinen Gondel, die durch einen zweiten Druckluftstrahl aus der Rotation des Rotorblatts stabilisiert wurde.


2: Papin & Rouilly's Gyroptère

 Papin & Rouilly's Gyroptère

Diese Konfiguration ermöglichte es dem Piloten im (wahrscheinlichen) Fall einer Störung, die Maschine sanft wieder auf die Wasseroberfläche abzusenken ... zumindest theoretisch. Ein Prototyp wurde 1913 gebaut, aber die Tests verzögerten sich sowohl durch eine problematische Entwicklung als auch durch den Ausbruch des Ersten Weltkriegs, sodass die Maschine erst im März 1915 vom Cercey-Stausee in Frankreich ihren ersten Startversuch unternahm.

Nach dem Start des Motors begann sich die Kabinenhaube zu drehen, und die Maschine hob ab und hob für kurze Zeit vom Wasser ab, bevor sie heftig ins Trudeln geriet. Das seltsame Fluggerät schlug auf die Wasseroberfläche auf und sank. Das Gesamtkonzept des Gyroptère war eine technologische Sackgasse, aber eine faszinierende Vision einer anderen Welt, in der der riesige mechanische Tomahawk ein praktikables Transportmittel war.


1: Farman F.120 & F.170 Jabiru

 Farman F.120 & F.170 Jabiru

Der Jabiru ist ein großer Storch, der in Amerika vorkommt, und die Jaribu-Flugzeuge wurden nach ihm benannt. Es ist ein beeindruckender Vogel, aber nicht der schönste oder anmutigste. Selten wurde ein Flugzeug so treffend benannt.

Die Farman F.120 (Abbildung) war eine Serie von Flugzeugen, die 1923 erstmals flog. Die Serie wurde für verschiedene Zwecke eingesetzt, unter anderem als Passagierflugzeuge und Bomber. Sie war äußerst grotesk und ein starker Anwärter auf den Titel des hässlichsten Flugzeugs, das je gebaut wurde. Das vielleicht hässlichste Mitglied der Familie war die dreimotorige F-4X (Abbildung).


1: Farman F.120 & F.170 Jabiru

 Farman F.120 & F.170 Jabiru

Obwohl hässlich, war die F.170 (Abbildung) in vielerlei Hinsicht eine solide Konstruktion.

Wie die Amiot 143 hatte auch die Farman F.170 Jabiru einen sehr breiten Flügel. Dieser unelegante Flügel wurde mit einem komischen Rumpf und einem windmühlenartigen Propeller kombiniert, was ihr ein wenig inspirierendes, spielzeugartiges Aussehen verlieh. Zu ihrer Verteidigung muss man sagen, dass die F. 170 zumindest besser aussah als die F.120.

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Photo Lizenz: https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/deed.en


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